Reiseblog Melanie Homolka, Gerrit Barembruch, Johanna Quesado und Silvia Bock (BAP 2011)

Das Reisetagebuch unserer Madagaskar Fahrer wird Sie ab sofort über alle Neuigkeiten an der ESSVA und in Madagaskar auf dem Laufenden halten. Viel Spass beim Lesen!!

7. Eintrag:·Witziges Erlebnis in Madagaskar·(31.12.2011)

Nachdem wir ein Bild eines ihrer alten Firmenfahrzeuge mitten in Madagaskar aufgenommen hatten und es an die Firma Mock in Stuttgart gesendet haben erreichte uns folgende Antwort:

Sehr geehrte Frau Homolka,Haben Sie recht herzlichen Dank für Ihre interessante Nachricht. Sie
haben uns in unserem Umzugsstress erheitert und bewirkt bei allen
Lesern ein lustiges Schmunzeln.
Das Fahrzeug wurde vor zwei Jahren bei uns ausgemustert und hat
offenbar auf seine alten Tage noch eine Weltreise unternommen.
Wir alle haben uns köstlich amüsiert – der Fahrer, der das Auto seiner
Zeit gefahren hatte, konnte es nicht glauben. Nochmals vielen Dank.Mit freundlichen Grüßen

Harald Möck

Dieses Feedback hat uns natuerlich sehr gefreut und auch ungemein erheitert, einfach eine weitere schoene und witzige Anekdote aus unserem Leben in Madagaskar.

6. Eintrag: Neues aus Antsirabe (16.12.2011)

In drei kleinen Abschnitten erzähle ich euch dieses Mal was neben der Unterrichts- und Vereinsarbeit noch so unsere Tage füllt.

Morgens 10 Uhr in Madagaskar… & Fine Dining im Restaurant Masoandro
Der ein oder andere mag vielleicht schon gehört haben, dass das Studium an der ESSVA sehr Praxis-orientiert ist und die Studenten nicht nur Dinge wie Ecotourismus oder Hotel- und Restaurant „Management“ (HR) lernen sondern teilweise auch vor Ort die Gelegenheit haben die Theorie in die Praxis umzusetzen. Dazu gehören u.a. die von Studenten betriebene Kantine, wo es um 10 Uhr Snacks und um 12 Uhr Mittagessen gibt, ein Hotel mit sechs Zimmern und ein Restaurant.
Die „10 Uhr Pause“ ist dabei ganz klar unser Favorit!!! Um 10 Uhr gibt’s MO-FR immer kleine Snacks zu kaufen, die 100-500 Ariary kosten und einfach köstlich schmecken. Frühstücken lohnt sich eigentlich kaum…. aber das Baguette, was Romain uns immer bestellt (richtiges Baguette!) und die selbstgemachten Joghurts, die es unten im Haus bei Gerrit und Silvia gibt, wollen wir natürlich auch nicht missen. Zurück zur Kantine. Also, es gibt um 10 Uhr frittierte Bananen, Crêpes, Bananenkuchen, frittierte Kartoffel-Hackfleischbällchen, Mini-Pizza, kleine Burger, … zu kaufen. Dazu gibt es kostenlos Tee oder Kaffee. Alles wird natürlich von den Studenten von HR zubereitet und verkauft. Der Andrang von Profs und Studenten ist immer groß sodass man es manchmal nicht zu schaffen ist bis um 10.15 alles aufzuessen bevor die nächste Stunde weitergeht.
Pünktlich um 12 Uhr mit dem Pausen-Gong öffnet die Kantine dann fürs Mittagessen ihre Türen. Es gibt immer ein 2 Gänge-Menü, das entweder aus Salat und Hauptgericht oder aus Hauptgericht und Dessert besteht. Kostenpunkt 1200 Ariary für Studenten und 1700 Ariary für Profs (60 Eurocent). Wer kann erraten was es zum Essen gibt? Richtig: Reis!!! Dazu dann Gemüse und etwas Fleisch. Für Melli zaubert die Küche immer eine vegetarische Mahlzeit! Und zu jedem Essen gibt es einen sehr leckeren „Jus Naturel“.
Das Restaurant an der ESSVA nimmt abends seinen Betrieb auf. Hier haben die Gäste vom Hotel sowie auch Gäste von außen die Möglichkeit für 15,000 Ariary (ca. 5 Euro) ein 3-Gänge-Menü zu genießen. Service sowie Küche werden von Studenten geleitet. Mittlerweile haben wir schon vier Mal im Restaurant gespeist und waren immer vom Service sowie von den Kochkünsten der Studenten begeistert. Vor ein paar Tagen wurden wir sogar trotz Stromausfalls hervorragend bewirtet. Im Anschluss ans Abendessen kommen immer die gesamte Koch-Crew sowie das Service-Team an den Tisch und fragen höflich nach einer Beurteilung ihrer Arbeit. Lob und Kritik werden dankend angenommen. Eine super Chance für die Studenten für ihren späteren Beruf zu üben.

Basketball Turnier – Halbfinale
Das Basketball-Turnier ist mittlerweile in seiner Final-Runde angekommen. Die Halbfinale wurden in zwei Mittagspausen ausgetragen. Im Gegensatz zur Vorrunde war richtig Stimmung angesagt. Es gab Moderation (leider auf Madagassisch), Musik, und richtig viel Publikum! Die Wiese neben dem Basketballfeld war voll mit Studenten, die ihre Mannschaften lauthals angefeuert haben. Die Partien waren COM gegen ET und EM und GM. Gewonnen haben COM und GM, die Favoriten aus den ersten Spielen. Das Finale wird am Samstag ausgetragen. Es wird neben Finale aber noch zwei weitere Spiele geben sowie Contests, kulturelle Events sowie Snacks und Getränke geben. Wir können das Event am Samstag kaum erwarten!

Besuch bei Achilles
Der erste Advent 2011 werden uns Melli, Johanna und Gerrit immer in guter Erinnerung bleiben, da wir die große Ehre hatten die Familie von Achilles (einer unserer Stipendiaten an der ESSVA) zu Besuchen. Achilles hatte schon lange geplant uns seiner Familie vorzustellen und am 27.11.2011 war es dann endlich so weit. Achilles holte uns an der ESSVA ab und gemeinsam ging es ins Haus seiner Familie. Im Wohnzimmer wurden wir von Vater, Mutter, Schwester, Bruder, Schwägerin und den kleinen Neffen herzlich empfangen. Auf den Gesichtern der Familie war ein einziges Strahlen zu sehen. Sie freuten sich sehr uns als erste Vazaha-Gäste (ausländische Gäste) in ihrem kleinen Heim zu begrüßen. Die Gastfreundschaft war riesig und so wurden wir auch mit süßen Getränken (Bonbon Anglais, Cola, Fanta) und salzigen Snacks empfangen. Süße Getränke stehen in Achilles Familie (wie in den meisten Madagassischen Familien) für die größte Geste der Gastfreundschaft, die man einem Gast entgegenbringen kann. Wir wussten dies sehr gut zu schätzen, da wir wissen dass Cola im vergleich zu anderen Dingen hier in Madagaskar doch schon viel Geld kostet (Ein Kantinenessen kostet soviel wie eine 1.5l Flasche Cola). Zum Abschluss gab es natürlich auch von uns kleine Geschenke: Stifte für die Kinder, Schokolade und Gummibärchen für die Erwachsenen und ein T-Shirt für Achilles, was er bereits in die Vorlesung getragen hat. Die Besichtigung der Schlafzimmer der einzelnen Familienmitglieder holten uns dann zum Abschluss nochmal auf den Boden der Tatsachen zurück. Die Zimmer des Bruders und seiner Frau sowie das Zimmer von Achilles und seiner kleineren Schwester sind Durchgangszimmer und auch das Schlafzimmer der Eltern ist nur durch einen kleinen Vorhang vom Kinderzimmer abgetrennt. Man lebt hier sehr dicht zusammen und das Wort Privatsphäre gibt es im madagassischen Wortschatz nicht. Kein Wunder, dass der Logistiker der ESSVA bei unserer Ankunft nicht verstehen konnte, warum wir Mädels nicht zu dritt in einem Zimmer wohnen wollten…

Einen schönen vierten Advent und liebe Grüße in die Heimat,

Johanna, Silvia, Melli und Gerrit

5. Eintrag: Besuch bei Ny Hary (04.12.2011)

Das 2. Adventswochenende war fuer einen Besuch bei Ny Hari reserviert. Die Anreise war bereits am Donnerstag, damit wir dort einen Wochentag erleben, da viele der Zoeglinge am Wochenende bei ihren Familien verbringen. Bei der Taxibroussefahrt von Tana nach Ny Hari hatte uns man mal wieder abgezockt, da wir den offiziellen Fahrpreis nicht kannten. Unser Schaden hielt sich zwar mit ca 70 Cent in Grenzen, aber geaergert haben wir uns doch.
Ny Hari hat uns sehr beeindruckt. Von Stefan Bueschelsberger und seiner Frau wurden wir freundlich empfangen und sehr gut bewirtet. Dank grosszuegiger Spender aus Deutschland koennen ca. 80 Kinder, die in entlegenen Gegenden wohnen,· wie in einem Internat leben und zur Schule gehen. Weitere 120 Kinder kommen aus dem Ort selbst sowie der naeheren Umgebung und halten sich tagsueber, sofern sie keinen Unterricht haben, in der Einrichtung auf.
Das Gelaende und die Gebaeude sind sehr schoen angelegt, besonders gut gefallen hat uns der offene Multifunktionsraum, der als Esszimmer, Gemeinschafts- und Aufenthaltsraum dient und sofern die Tische und Baenke weggeraeumt sind, auch als Unterrichtsraum fuer Tanzen. Die Kinder lernen hier eine Menge: Koerperhygiene, optimale Tierhaltung und Feldarbeit, sie helfen bei der Hausarbeit mit und lernen Feuerstellen bzw. Herde kennen, die Unfaelle –gerade mit Kindern- vermeiden und durch ein Abzugssystem wird nicht die gesamte Wohnstube verraeuchert. Stefan erklaerte uns, dass Madagassen sehr traditionsbewusst und deswegen positiven Neuerungen gegenueber nicht aufgeschlossen sind. Die Hoffnung ist, dass die Kinder, die Neuem gegenueber sehr offen sind, spaeter im Erwachsenenleben das eine oder andere was sie in Ny Hari gesehen und erlebt haben, umsetzen werden.
Die zwei deutschen Praktikantinnen Katharina und Hanna fanden wir sehr symphatisch und haben sie fuer ein Wochenende nach Antsirabe eingeladen, so haben sie die Gelegenheit, auch unseren Alltag an der ESSVA kennenzulernen.
Zurueck in Tana hatte ich dann leider 2 negative Erlebnisse: mir wurde am hellichten Tag in der Innenstadt ein kleines goldenes Kettchen vom Hals gerissen, gluecklicherweise konnten die Diebe den Anhaenger, ein kleines Kruzifix,· nicht zu fassen kriegen, und am Sonntag wurden mir vor Abfahrt des Taxibrousse meine Reisemitbringsel aus dem Fahrzeug herausgeklaut: Johanna war einen Moment abgelenkt und schon war die Tuete weg! Holzauge sei wachsam!!
Wenigstens hatten wir vorher einen tollen Abend im Manson verbracht und einen wunderbaren und wohltuenden Sonntagmorgen bei Bio Brunch dank Stefans Empfehlung.

Liebe Gruesse!

4. Eintrag: Der Alltag in Antsirabe (27.11.2011)

Salama, liebe Zukunft-Madagaskar-Freunde,

seit unserem tollen Trip in den Westen Madagaskars sind schon wieder zwei Wochen vergangen. Zwei Wochen, in denen wir unterrichtet haben, unsere diversen Projekte weiter vorangetrieben haben und Land und Leute noch ein bisschen besser kennengelernt haben. Inzwischen hat auch die Regenzeit eingesetzt, was nachmittags manchmal zu sintflutartigen Regenfällen führt, die meist aber nicht allzu lange anhalten. Das schöne an der Regenzeit ist, dass der Stausee in dem unser Strom generiert wird, wieder mit Wasser gefüllt ist und die Stromausfälle somit seltener werden.
Das Basketballtraining von Gerrit findet weiterhin regelmäßig statt und wird insbesondere in diesen Tagen zahlreich besucht, da das alljährliche Basketballturnier ansteht. Jeder Studiengang kann ein Team stellen und auch die Professoren werden mit einer Mannschaft antreten. Morgen wird die Gruppenphase gespielt und die besten Teams werden im Dezember noch einmal in den Finals gegeneinander antreten. Alle freuen sich und sind gespannt, ob es den Professoren wohl in diesem Jahr mit Gerrits Hilfe endlich einmal gelingt die Studenten zu besiegen….
Die Proben für unser englisches Theater Romeo & Julia sind auch in vollem Gange. Die Texte haben einige schon ganz gut gelernt, insbesondere unsere Julia und unser Romeo sind zwei begabte Studenten, die sichtlich Spass am Schauspielern haben. Diese Woche haben sich Johanna und ich aufgemacht einige Requisiten und Kostüme für das Theater zu besorgen. In Madagaskar ist das mit ein wenig Improvisation verbunden, doch es ist immer wieder erstaunlich wie viele Dinge man doch auf den Märkten findet, wenn man nur lange genug sucht. Das Bühnenbild steht inzwischen auch schon – dank der heutigen Technik können wir sowohl die Straßen von Verona, den Ballsaal der Capulets sowie Julia’s Balkon an die Wand projizieren. In den nächsten Wochen müssen wir mit den Studenten hauptsächlich noch an der Dramaturgie arbeiten, damit wir am 20. Dezember ein Theaterstück aufführen, das die Zuschauer begeistert.
Tatamo (die Studentin, die von Zukunft Madagaskar ein Stipendium für die ESB erhalten hat) wird nächste Woche neben dem Englischkurs, den sie bereits macht, auch noch einen Deutschkurs anfangen. Somit kann sie vor ihrem Aufenthalt in Reutlingen noch ein paar Grundkenntnisse erlangen. Sie freut sich schon sehr darauf und wird auch bald den ersten Bericht über ihre Vorbereitungen an Zukunft Madagaskar schicken.
Letzten Montag fand schließlich auch der Gottesdienst zum Beginn des Schuljahres statt, in der großen Kathedrale im Stadtzentrum Antsirabes. Es war ein schöner Gottesdienst, doch ich war erstaunt wie ähnlich er einem katholischen Gottesdienst in Deutschland war. Lediglich gesungen wurde viel mehr und viel schöner! Der Gottesdienst wurde von den Studenten mitgestaltet; sie haben Fürbitten gelesen, Lesungen vorgetragen und einige musikalische Einlagen vorbereitet. Anschließend an den Gottesdienst gab es einen kleinen Empfang für das gesamte Personal, mit Snacks und Getränken. Es floss auch das eine oder andere Glas Whiskey – es wurde sich also angeregt unterhalten und die Stimmung war gut.
Apropos gute Stimmung – letzte Woche waren wir zum zweiten Mal in einer Karaoke-Bar und haben mit ein paar unserer Studenten Bob Marley-Lieder angestimmt. Karaoke singen ist eine der liebsten Freizeitbeschäftigungen der Madagassen – wir hingegen müssen uns eher dazu überreden lassen, da unsere Stimmen mit denen der Madagassen leider nicht mithalten können.
Übrigens werden Johanna und ich öfter gefragt ob wir Schwestern sind und selbst Leute, mit denen wir schon öfter gesprochen haben, verwechseln uns immer wieder – dabei sind wir doch recht unterschiedliche Typen. Wir können es uns nur so erklären, dass ähnlich wie für unsere Augen viele Asiaten oder Afrikaner gleich aussehen, wir für deren Augen ebenso schwer zu unterscheiden sind. Wenn meine Schwester an Weihnachten zu Besuch kommt, werden sie uns sicher für Zwillinge halten
Neben unserer Arbeit für den Verein, lassen wir es uns natürlich nicht entgehen, das Land zu entdecken. Daher haben wir vier das letzte Wochenende dazu genutzt Madagaskar weiter zu erkunden. Wir sind gen Süden in den Nationalpark Ranomafana gefahren und haben dort zwei tolle Tageswanderungen im Regenwald gemacht. An beiden Tagen sind uns einige Lemuren begegnet, manche saßen hoch in den Bäumen über uns, andere hingegen waren sehr nah am Boden und ließen sich bestens beobachten. Wir hatten außerdem Glück, dass die Lemuren zur Zeit Junge haben, sodass wir einige Mamas mit ihren Babies auf dem Rücken sahen. Insgesamt haben wir 5 von 7 Lemurenarten gesehen, die in Ranomafana leben. Einige dieser Arten sind nur dort zu finden und nirgends sonst auf der Welt.
Dieses Wochenende werden wir hier in Antsirabe verbringen und für nächstes Wochenende ist ein Besuch bei unserem Kooperationspartner Ny Hary geplant. Wir freuen uns schon darauf! Mehr davon im nächsten Bericht……

Bis dann, VELOMA von uns 4!

3. Eintrag: Unser Trip in den Westen (25.11.2011)

Nach zwei anstrengenden und sehr schönen Wochen an der ESSVA wurde es für uns Zeit „endlich“ mal Urlaub zu machen. Im Ernst, in unseren drei Monaten an der ESSVA haben wir die Möglichkeit uns eine Woche frei zu nehmen, um das Land und die unglaublich schöne Natur zu erkunden. Da es ab Mitte/Ende November wegen der Regenzeit schwierig wird zu Reisen, mussten wir schon nach zwei Wochen eine Woche frei nehmen.
Zusammen mit einem Guide und eine Praktikantin haben wir den „Wilden Westen“ Madagaskars erkundet und viel unglaubliche und aufregende Erfahrungen gesammelt. Nachdem wir nach fünf Stunden Autofahrt (diesmal in einem wirklich sehr komfortablem Bulli) an unserem Ausgangspunkt angekommen sind und eine Nacht aufgrund der schwülen Hitze nicht geschlafen haben, ging unser Abenteuer endlich los! Zwei kleine Piroggen, unsere Guide, die Praktikanten, 3 Pirogiers, ein lebendes Hühnchen und die knallende Sonne wurden zu unseren Begleitern für die nächsten 2 ½ Tage auf dem Tsiribinha-Fluss.
Für uns wurde diese Zeit zu einem ständigen Kampf mit der Hitze in der wir uns möglichst unter Sonnenschirmen versteckt und uns nicht bewegt haben. Unsere Pirogiers dagegen haben uns drei Tage lang ununterbrochen den Fluss herunter gepaddelt, ohne auch nur eine Miene zu verziehen! Allerdings war dies auch der schöne Teil für unsere Begleiter, denn den Rückweg Flussaufwärts müssen unsere Pirogiers auch irgendwie überwinden. Wie? Per Stocherkahn-Technik wie in Tübingen. Wie lange brauchen sie? Der Rückweg dauert gute 6-7 Tage! Die Armen.
Eine Piroggen Fahrt auf dem Tsiribnha ist ein echtes madagassiches Kulturerlebnis. Immer wieder sehen wir kleine madagassiche Hütten direkt am Fluss, die nur aus ein paar Ästen zusammen gebaut wurden. Besonders bemerkenswert war, dass die Menschen im Fluss direkt nebeneinander Wäsche gewaschen, Geschirr gespült und sich gebadet haben. Und das alles in einem ekelig braunen Fluss. Den Madagassen macht es dabei auch nicht viel aus, von den Vazahas (Fremden) beim Baden beobachtet zu werden.
Die Natur am Ufer des Flusses und teilweise auch im Fluss – war einfach atemberaubend und abwechslungsreich. Besonders gut hat uns dabei die Tsiribinha-Schlucht gefallen in der es von Krokodilen über Lemuren bis Flughunden eine riesen Vielfalt an Lebewesen gibt! Zudem konnten wir in einem natürlichen Pool mit Wasserfall uns endlich mal erfrischen! Schon grandios nach 1 ½ Tagen in der Sonne und ohne Dusche wieder Wasser an die Haut zu bekommen.
Wie sahen die Abende aus? So viel sei gesagt: Ich fand es waren die schönsten Abende in unserem Urlaub. An beiden Abenden haben wir direkt am Fluss auf Sandbänken gezeltet, konnten erst einen wunderschönen Sonnenuntergang genießen und wurden dann mit einem Rum-Cola und leckerem Essen von unserem Guide verwöhnt. Am zweiten Abend ist dann unser Hühnchen auch noch mit einem lauten „Guten Appetit“ in den Kochtopf gehüpft und es gab frisches Hühnchen zum Abendessen.
Nach dem Fluss ging es dann in den Tsingy Nationalpark. Aber Madagaskar wäre nicht Madagaskar, wenn wir dort einfach auf einer schönen geteerten Straße hinfahren könnten. Nein, es ging 150 km lang im Geländewagen über eine Staubpiste durch den madagassischen Busch. Jetzt kommt eine spannende Frage: Wie schafft man es in Madagaskar Flüsse zu überqueren, an denen es keine Infrastruktur und es recht keine Brücken gibt. (mal so nebenbei: Mit dem Brückenbau haben es die Madagassen eh nicht so richtig) – Aber der Madagasse an sich ist ein sehr erfinderischer Mensch. So hat er einfach zwei Schiffe genommen, Bretter darüber gelegt und diese fest verbunden und schon gibt es einen regelmäßigen und erstaunlich gut funktionierenden Fährverkehr. Auf dem langen Weg in den Park haben wir dann auch noch die nächsten Lemuren gesehen. Eine kleine Gruppe von Sifaka Lemuren saß direkt an der „Straße“ in den Bäumen.
Endlich angekommen im Tsingy müssen wir leider feststellen, dass wir erst am nächsten Tag in Park kommen und dass der Campingplatz hässlich ist und keine weitere Ablenkung zu bieten hat. Dafür fallen uns die frischen Mangos von den riesigen Mangobäumen quasi auf den Kopf. Die madagassischen Kinder sind dann Zeitvertreib genug. Unsere Mädels (Melli, Johanna und Silvia) haben kurzerhand eine neue Frisur bekommen, weil die Mädels unglaublichen Spaß dabei hatten ihnen die Haare zu flechten. Ich habe mich damit begnügt Fotos zu machen und mich darüber kaputt zu lachen, wie Johanna Ihnen richtig Cola trinken beigebracht hat!
Früh morgens am nächsten Tag geht es dann endlich in den Park. Nochmal ca. eine Stunde im Geländewagen auf einer immer schlechter werdenden Straße und wir sind am Fuße des großen Tsingy. Auch auf dieser Fahrt hatten wir wieder riesen Glück und haben einen kleinen Mausmaki (den kleinsten Lemuren, den es gibt) aus einem Astloch schauen sehen. Die Sensation dabei ist, dass der Mausmaki eigentlich ein nachtaktiver Lemur ist.
„Tsingy“ ist das madagassiche Wort für Kalksteinnadeln und der Park wurde so genannt, weil er eben aus tausenden großen Kalksteinnadeln besteht. Dies waren echt sehr bizarre Felsformationen, die wir ausgestattet mit Klettergeschirr erforschen konnten. Immer wieder ging es steil nach oben oder noch steiler über Felsen (die nur teilweise mit Leitern ausgestattet wurden) wieder nach unten. Am Fuß der Tsingys ist es kühl und dunkel. Erst recht in den Höhlen, von denen wir auch zwei mit Taschenlampen erforschen konnten. Mein persönlicher Höhepunkt war eine Hängebrücke, die zwei große Kalksteinnadeln verbunden hat! Sehr beeindruckend und aufregend.
Um den Tag komplett zu einem Highlight unserer drei Monate hier in Madagaskar zu machen haben sich später auch noch die Lemuren für uns gezeigt. Auf dem Weg aus dem Park hat eine Herde Sifakas direkt vor unseren Augen auf dem Boden gespielt und für unsere Kameras gepost. Als unser Guide dann gemerkt hat, wie uns (ganz besonders die Melli) die Affen begeistern, hat er uns spontan angeboten auch noch eine Nachtwanderung zu unternehmen und aktive Mausmakis zu suchen. Also sind wir dann am gleichen Abend, eigentlich immer noch völlig fertig von der anstrengenden Wanderung morgens, noch mal in den Wald gefahren und wurden belohnt. Zig verschiedene Arten Chamäleons, die schlafend tief unten auf den Ästen saßen und dann auch noch eine Herde von Mausmakis machten diese Nachtwanderung zu einem riesen Erlebnis für uns.
Nun die nächste wichtige Kulturerfahrung. Wie erfrischt man sich auf einem Campingplatz, an dem die einzige Dusche ein Eimer voller braunem Flusswasser ist, das man ganz sicher nicht an seinem Körper haben will? Ja, man kauft sich eine viel zu teure (3.000 Ar = ca. 1 Euro) Wasserflasche Eau Vive und duscht mit 1,5 Litern Wasser und es ist wirklich erfrischend! Nur man darf es ganz sicher keinem Madagassen erzählen. Für die ist das einfach unvorstellbare Verschwendung.
Am nächsten Tag ging es die gesamte Sandpiste wieder zurück, um in unserem Endziel in Morondava am Strand anzukommen. Auf dem Weg sind wir noch an den wunderschönen Boabab Bäumen angekommen. Die Boababs L’Amour (zwei ineinander verschlungene Boababs) und die natürliche Allee der Boabab waren weitere große Highlights unserer Reise. Die Familie der Boabab ist zwar nicht komplett endemisch in Madagaskar, aber einige Arten der Boababs schon. 19m Durchmesser ca. 1500 Jahre alt und einfach echt riesig: Das ist der Baobab Sacré (Heilig)!
Nach ca. 8 Stunden Fahrt im Geländewagen sind wir endlich wieder in der Zivilisation. Es ist schon unglaublich, wie man sich auf einmal über eine Dusche mit warmem, fließendem Wasser und ein kaltes Bier freuen kann.· Auf diesen ganzen Luxus haben wir die letzten fünf Tage verzichten müssen. Außerdem war es auch sehr schön endlich mal wieder einen Tag ausspannen zu können. Denn eine Erfahrung mussten wir machen: So schön Urlaub machen in Madagaskar auch ist, es ist einfach unglaublich anstrengend! Da ist es dann auch schön einfach einen Tag nur am Strand zu liegen, Crêpes und Fisch zu essen und das Leben zu genießen.
Außerdem konnte Silvia hier ihr ganz persönliches Highlight erleben. Die Fischer, die ihre Netze aus der Pirogge heraus ausgeworfen hatten, kommen einfach direkt an den Strand und sortieren noch vor Ort alle Fische und Silvia durfte sogar helfen. Sehr vorbildlich hat Silvia dabei sogar die zu kleinen Fische wieder ins Meer zurück geworfen. Der beste Fang für die Fischer war ein noch lebender Rochen, der dann (vielleicht ja sogar glücklich) in Johannas Händen gestorben ist.
Nach einem weiteren ganzen Tag im Auto (zum Glück haben wir einen günstigen privaten Fahrer bekommen und mussten nicht das Taxi Brousse nehmen) sind wir am Samstagabend wieder in Antsirabe angekommen. Und wohin führt unserer Weg direkt? Ja richtig, in unser Stammlokal Chez Billy, weil wir das Zebusteak mit Pfeffersoße einfach dermaßen vermisst haben.
Am freien Sonntag haben wir dann noch schnell den gesamten Unterricht für die nächste Woche vorbereitet und direkt schon unseren nächsten Trip in den Regenwald geplant. Als wir dann am Montag wieder an der ESSVA unterrichtet haben, ging der Alltag in Antsirabe wieder los. Inzwischen haben wir uns gut mit unseren Kursen angefreundet und kommen im Unterricht immer weiter.
Auch die anderen Projekte an denen wir hier arbeiten (Homepage der ESSVA, Stipendienprogramm, Theater, Basketball) laufen wieder an und wir bekommen immer mehr einen guten Durchblick! Hoffentlich können wir schon bald die ersten Erfolge vermelden können!

2. Eintrag: Das Abenteuer Madagaskar hat begonnen· (15.11.2011)

So langsam ist der Alltag hier bei uns eingekehrt. Vielerorts kennt man uns schon mit Namen, wir werden in unseren Stammlokalen mit Handschlag begrüßt, essen mindestens einmal in der Woche bei Chez Billy das köstliche Zebu-Steak mit Bratkartoffeln und grüner Pfeffersauce und auch die Schüler haben ihre Scheu verloren und gehen offen auf uns zu. Gerrits Basketball-Training findet weiterhin großen Zuspruch und auch Mellis und mein Englisch-Theater-Projekt hat mittlerweile ca. 12 aktive Mitglieder. Wir hoffen, dass die Begeisterung weiterhin anhält, sodass wir vor Weihnachten Romeo & Julia auf die Bühne bringen können.
In der letzten Woche haben wir uns auch für die „DiBaDu und dein Verein“ Aktion beworben und einen kleinen Text und ein kleines Video erstellt. Tja, wir sind wohl schon richtig in der „mora mora“-Welt heimisch, sodass wir nicht bedacht hatten, dass man für das Video kein urheberrechtlich geschütztes Material verwenden darf. Unter die ersten 1000 Vereine bei der Aktion zu kommen und 1000 Euro für die ESSVA zu erhalten, scheint leider aus heutiger Sicht ein Ding der Unmöglichkeit! Das nächste Mal müssen wir solche Aktivitäten besser planen.
Am letzten Oktoberwochenende haben wir unseren ersten kleinen Trip unternommen und haben uns mit dem Taxi Brousse nach Tana (der Hauptstadt) aufgemacht. In einem Minibus mit 19 Leuten haben wir für 160km ca. 6 Stunden gebraucht inklusive Motor-Panne, diverser Pipi-Pausen und Bestechungen von Polizisten, die sich an den überladenen Minibussen ein goldenes Näschen verdienen: „Welcome to Africa – my friend!“
Der eigentliche Anlass der Tana-Reise war die Unterstützung von Tatamo Lovasoa (sie ist die Glückliche, die das Stipendium für ein 6-monatigen Aufenthalt an der ESB erhalten hat) bei der Visumsbeantragung. Gemeinsam sind wir das Antragsformular durchgegangen und haben die fehlenden Kopien gemacht. Dann ging es am Freitagmorgen zur Deutschen Botschaft. Da lief alles wie am Schnürchen: der Konsul und die Schalterdame waren von unserer Tätigkeit begeistert und haben uns zugesichert, dass die Visumsausstellung ohne Hindernisse klappen müsste. Jetzt heißt es abwarten. Wir halten euch auf dem Laufenden und geben Bescheid sobald das Visum in Tatamos Pass klebt.
In Tana hatten wir auch die Chance Tatamos Familie bei einem gemeinsamen Abendessen im Haus der Schwester kennenzulernen. Melli und ich hatten die große Ehre in der fremden Küche eine vegetarische Speise zu zaubern, da sich die Familie nicht traute etwas ohne Fleisch zuzubereiten. Wie typische Madagassische Familien, kennt auch diese Familie nur Reisgerichte mit Fleisch oder Fisch. Die ganze Familie ist stolz, dass Tatamo die Chance hat für eine Weile in Deutschland zu studieren!
Touriprogramm mit Besuch der Märkte, Fotos über den Dächern der Stadt sowie ein Abendessen und Discobesuch im „Six“ mit Tatamo und ihren zwei jüngeren Geschwistern waren natürlich auch mit von der Partie!
Leider hatten wir auch ein paar nicht so entspannte Erlebnisse in Tana, sodass Tana bei uns ganz hinten auf die Liste der „must do“ in Madagaskar gerückt ist. Der Service im Hotel und beim Frühstück sowie der Versuch uns beim Buchen des Rückfahrt-Tickets an der Taxi Brousse Station in Tana dreist abzuzocken, gaben den bitteren Beigeschmack.
Am Sonntagabend waren wir dann nach einer ähnlich engen, langen und Pannen-lastigen Taxi Brousse Fahrt zurück in Antsirabe, bereit am nächsten Tag zu unterrichten. Aber wer hätte es gedacht… der Montag wurde landesweit als Brückentag ausgerufen, sodass am Montag keine Schule stattfand. Sicherlich denkt der ein oder andere Leser jetzt „wie, ein landesweiter Brückentag?“ Ja. Das gibt es hier. „…aber das weiß man dann sicherlich schon Monate/Jahre im Voraus?!“ Nein. Der Präsident hat dies am Freitagabend entschieden. Kein Wunder also, dass viele Studenten (die anscheinend nicht regelmäßig Radio oder TV hören/sehen) am Montag um 7.45 Uhr zum Appell auf dem ESSVA-Gelände bereitstanden obwohl ja nationaler Brückentag war und die Uni damit auch ausfiel.
Und wenn man schon Mal frei hat kann man die Zeit nutzen auch die nähere Umgebung zu erkunden. So ging’s dann an Allerheiligen morgens früh mit Wanderschuhen und ca. 3l Wasser pro Person auf einen 25km langen Tagesausflug zum Lac Tritiva. Der Lac Tritiva ist ein heiliger und mysteriöser Vulkansee, der sich durch seine Madagaskar-ähnliche Form und seine türkise Farbe auszeichnet. Man sagt, dass sich der 160m tiefe See vor großen Ereignissen in Madagaskar rot färbt und anders als erwartet in der Regenzeit an Wasserstand verliert. Eine Legende besagt weiterhin, dass sich in diesem See ein Liebespaar das Leben genommen hat, da die Familien gegen die Beziehung waren. Zwei ineinander verschlungene Bäume, die lange Zeit an diese Liebe erinnert haben, sind leider vor einigen Jahren von einem Blitz zerstört worden.
Der Weg zum Lac führte durch kleine madagassische Dörfer, vorbei an Reis- und Getreidefeldern und beinhaltete diverse spontane Fototermine mit madagassischen Kindern.. Die Begrüßung „Salut Vazaha“ (Hallo Weißer) sowie die Fragen nach „stylo“ (Stiften), „cahiers“ (Heften), „bonbons“, „bouteilles“ (Flaschen) oder Geld waren allzeit präsent. Nur die Frage „Donnez moi les bouteilles“ konnten wir alle paar Stunden mal bedienen und haben unsere leeren Wasserflaschen zur Freude der Kinder abgegeben. Leere Plastikwasserflaschen werden hier in Madagaskar für Benzin, Milch, Säfte, zum Schöpfen von braunem „Trink“-Wasser aus dem Fluss, als Windlicht, etc. weiterverwertet.

Wie ihr alle lesen konntet, geht’s uns hier weiterhin allen sehr gut und wir genießen das Abenteuer Madagaskar von all seinen Seiten!

Sonnige Grüße,
Johanna

1. Eintrag: Erste Woche auf Madagaskar (24.10.2011)

Seit einer Woche sind wir nun auf Madagaskar (mit Ausnahme von Gerrit, der schon 2 Wochen länger da ist) und für mich waren die ersten Tage sehr gewöhnungsbedürftig, da es mein erster Aufenthalt in einem Entwicklungsland ist. Hier ist einfach alles anders und die vielen neuen Eindrücke haben mich schier erdrückt!! Glücklicherweise sind meine Kollegen couragierter, sodass meine Beklemmung· außer Henri – niemandem weiter auffiel. Nach einem schönen französischsprachigen Gottesdienst am Sonntagmorgen sowie einem Basketballturnier mit Studenten und Verwaltungspersonal am Nachmittag kam für mich aber der Durchbruch. Mittlerweile habe ich mich auch einigermaßen an das Pousse-Pousse-Fahren und das häufige· Angesprochen werden und Feilschen gewöhnt.
An der ESSVA wurden wir freundlich empfangen und konnten auch schon gleich das madagassische Improvisationstalent kennenlernen. Melli und Johanna sind auf dem Campus untergebracht und Gerrit und ich in der Dozentenunterkunft. Alles ist sehr einfach aber auch charmant. Natürlich haben wir alle schon unserem ersten Unterrichtstag entgegengefiebert. Der Studienbeginn wurde sehr stimmungsvoll gehalten mit Versammlung aller Studenten und Singen der Nationalhymne und Hissen der madagassischen Flagge und gemeinsamem Gebet, sowie Vorstellung des Lehrpersonals und Ansprache von Pere Clement, der die Studenten mehrfach auf Disziplin und Fleiß einschwor. Meine erste Unterrichtsstunde in Englisch verlief gut, die Studenten machten auf mich einen neugierigen und motivierten Eindruck, auch wenn ich vom Niveau etwas enttäuscht bin. Es entspricht unserer Mittelstufe. Da Gerrit Basketballspieler und –Trainer ist und Basketball sehr populär ist, sind ihm natürlich alle Herzen entgegengeflogen und alle freuen sich schon auf ein Training mit ihm. Und wir freuen uns auf die Wochen, die noch vor uns liegen.

LG und bis bald, Silvia, Melanie, Joana und Gerrit

Vorstellung BAP – RTM 2011

Joana do Paco Quesado

mein Name ist Johanna do Paço Quesado (24) und ich komme aus der ältesten Stadt Deutschlands, der Römerstadt Trier. Bis vor einem Monat habe ich ein Jahr lang in den USA gelebt und dort mein integriertes Bachelor- und MBA- Studium abgeschlossen. In meiner Freizeit reise ich am liebsten mit dem Rucksack durch die Welt. Ich kann es kaum erwarten den „sechsten“ Kontinent auf ganz besondere Weise kennenzulernen und während meiner Tätigkeit als Dozentin an der ESSVA etwas von meinem erworbenen Wissen und meinen Erfahrungen an die Studenten weiterzugeben. Next stop: Abenteuer Madagaskar!

Melanie Homolka

Hi, ich bin Melanie und frisch gebackene Absolventin des IB-Programms an der ESB. Ich habe vor kurzem meinen MBA-Abschluss von unserer Partneruni in Portland, Oregon erhalten. In Reutlingen habe ich nicht nur studiert, sondern bin dort auch aufgewachsen. Was aber nicht heißt, dass ich die Heimat nur selten verlasse – im Gegenteil. Reisen ist eine meiner größten Leidenschaften und ich durfte schon viele Länder dieser Welt erkunden. Bevor das Berufsleben anfängt, ist Madagaskar nochmals eine tolle Möglichkeit, ein Abenteuer zu erleben und Erfahrungen in einem ganz anderem Bereich zu sammeln. Als Lehrerin in einem der ärmsten Länder der Welt zu arbeiten wird sicher eine unglaublich spannende Herausforderung werden. Insbesondere freue ich mich darauf mit Jugendlichen zusammenzuarbeiten, die nicht die gleichen Chancen haben wie wir in Deutschland, und sie auf ihrem Lebensweg ein Stück weiter zu bringen.

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Silvia Bock

Ich heisse Silvia Bock und bin bei einem Automobilzulieferer als Vertriebssachbearbeiterin angestellt, zuständig für Export von Autoersatzteilen nach Afrika und Orient. Seit Juni diesen Jahres bin ich für ein sogenanntes Sabbatjahr von meiner Tätigkeit freigestellt. Um die Zeit sinnvoll zu nutzen, möchte ich sehr gerne für einige Monate in ein fremdes Land und eine fremde Kultur eintauchen und dabei meine Fach- und Sprachkenntnisse zur Verfügung stellen und weitergeben. Durch meine ehrenamtliche Tätigkeit und damit verbundenen Kontakte mit der St. Wolfgangkirche wurde ich auf das Bildungsaustauschprogramm Madagaskar aufmerksam gemacht. Als ehemalige Aussenwirtschaftlerin der FH Reutlingen bin ich bereits auslandserprobt nach Studiensemester in Irland sowie Praxissemester in Frankreich und spreche sowohl Englisch als auch Französisch fliessend. Da ich Afrika noch nie bereist habe und auf Madagaskar Französisch Amtssprache ist, erscheint mir der Aufenthalt dort sehr reizvoll, auch freue ich mich darauf, dieses ferne Land mit der aussergewöhnlichen Flora und Fauna und natürlich seine Bewohner und ihre Lebensverhältnisse kennenzulernen.

Gerrit Barembruch

Hey ich, Gerrit, komme aus Gütersloh und studiere im Masterstudiengang an der ESB Reutlingen International Business Development. Bevor ich im nächsten Sommer (hoffentlich) endgültig mit dem studieren fertig sein werde, will ich mich unbedingt noch einmal einer anderen Herausforderung stellen. Madagaskar ist da einfach perfekt! Ein großes Abenteuer in dem ich auch noch mein Wissen und meine Erfahrung an Studenten weitergeben kann, die es dringend brauchen finde ich optimal!  Madagaskar ich komme!

 

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Die Antworten auf deine offenen Fragen.

Der Aufenthalt im Rahmen des  Bildungsaustauschprogramms vor Ort in Madagaskar dauert 90 Tage bzw. 3 Monate. Der Start ist jedes Jahr parallel zum Semesterbeginn an der ESSVA, d.h. Anfang/Mitte Oktober. Der genaue Starttermin variiert von Jahr zu Jahr. Dazu informieren wir natürlich, sobald wir die Daten vorliegen haben.

Du solltest offen für neue Erfahrungen sein, Abenteuerlust mitbringen und vor Ort etwas bewegen wollen. Egal ob du schon Berufserfahrung hast und eine Auszeit oder ein Sabbatical machen möchtest, kurz vor Ende deines Studiums stehst oder gerade dein Studium beendet hast – wir freuen uns auf Deine Bewerbung. Überzeuge uns einfach von Dir und deiner persönlichen Motivation.

Du solltest darüber hinaus Grundkenntnisse in Französisch mitbringen oder die Bereitschaft mitbringen, dir Basiskenntnisse vor dem Aufenthalt anzueignen.

Wichtig ist auch zu beachten, dass der Starttermin immer im Oktober ist – diesen können wir leider nicht anpassen.

In Antsirabe stellen wir euch in Kooperation mit der ESSVA die Unterkunft zur Verfügung. Alle weiteren Kosten – Verpflegung, Reisen, Flüge, Versicherung, Visum – müsst ihr selbst tragen. Unser Verein investiert 100 % der Spenden in die Förderung von Bildung vor Ort und alle Mitglieder arbeiten ehrenamtlich. So können wir durch das Stipendienprogramm möglichst viele Student:innen unterstützen.

Wir machen jedes Jahr im Sommer ein Vereinstreffen mit allen Mitgliedern, die aktiv im Verein mitwirken. Dieses Wochenende in Reutlingen nutzen wir auch für ein ausführliches Onboarding der neuen BAPler. Wir bereiten euch auf eure Aufgaben vor Ort vor, beantworten Eure Fragen und geben euch hilfreiche Tipps. Darüber hinaus solltet ihr euch um entsprechende Reiseversicherungen und Impfungen kümmern.

Wir freuen uns über deine Bewerbung mit lockerem Anschreiben (Wie bist du auf uns aufmerksam geworden? Wieso reizt dich Madagaskar, die ehrenamtliche Tätigkeit an der Hochschule ESSVA und ein Engagement für unseren Verein? Welche Erfahrungen/Fähigkeiten bringst du mit, von denen du vor Ort profitieren kannst? Mit welchen Ideen willst du dich in den madagassischen Alltag einbringen?) und Lebenslauf per E-Mail an bap@zukunft-madagaskar.de. Die Bewerbungsphase mit den Auswahlgesprächen startet jedes Jahr im Frühjahr – Du kannst uns natürlich das ganze Jahr über eine Nachricht schicken und Dein Interesse signalisieren.