Schon während der finalen Phase meines Studiums in Reutlingen war für mich klar, das ich zwischen meinem Abschluss 2008 und dem angestrebten Master Studium ein Brückenjahr einlegen möchte. Der Kontakt mit Rektor Alain Rabarijaona, den ich noch aus Eninger Zeiten kannte, hat sich dann als absoluter Glücksgriff erwiesen. Innerhalb von 3 Wochen stand das Angebot, als Gastdozent an der ESSVA zu arbeiten, ein Job den ich mir nie erträumt hätte und auf den ich unglaublich gespannt war. Gemeinsam mit meinen Kommilitonen Andreas Käshammer und Manuel Bender ging es dann im Oktober 2008 nach Antsirabe. Die folgenden Monate waren einfach nur traumhaft.
Der Unterricht hat eine Menge Spaß gemacht und die anfänglichen Bedenken hinsichtlich Sprache, Akzeptanz unter den madagassischen Studenten und der Situation in diesem extrem armen aber so unglaublich freundlichen Land waren schnell vergessen. Neben dem Unterrichten wickelten wir einige Projekte ab, so zum Beispiel die Erstellung der Homepage der ESSVA (www.essva.com), welche mitunter aufgrund der Arbeitsweise der Madagassen (Stichwort „mora mora“ – „immer locker“) sehr anstrengend sein konnte. Als Ausgleich war aber eine Menge geboten. Madagaskar ist ein Land das sehr traditionell geblieben ist, Kulturen und Rituale spielen eine große Rolle und das Reisen und Kennenlernen von Land und Leuten gab mir Eindrücke und Erfahrungen, die mich sehr geprägt haben. Insgesamt waren die 3 Monate in Madagaskar eine unvergessliche Zeit, die mich sehr weitergebracht hat.
Mit der Initiative, das BAP-RTM zu gründen, wollten Manuel, Andy und ich der Hochschule und den Studenten etwas zurückgeben und gleichzeitig anderen motivierten und abenteuerlustigen deutschen Absolventen die Möglichkeit geben, sich einzubringen und dieses ungeheuer spannende Land in Kombination mit einer ehrenamtlichen Tätigkeit, die nachhaltige Entwicklungshilfe verspricht, zu erleben.